Birgel, ein Kleinod an der Oberen Kyll.
Birgel liegt im Herzen der Vulkaneifel, im Scheitelpunkt der Diagonalen Aachen - Koblenz und Köln - Trier. Auf einer Höhe von 450 m ü. NN schmiegt sich der Ort in das idyllische Kylltal. Sehenswerte Kleinstädte in unmittelbarer Umgebung (Gerolstein: Sprudel, Dolomiten; Daun: Maare, Flugplatz; Hillesheim: Beispielstadt für Stadterneuerung) runden das touristische Angebot ab.
Gut ausgeschilderte Wanderwege, Fahrradwege, lohnende Ausflugsziele, hervorragende Gastronomie und die verkehrsgünstige Lage haben Birgel zu einem beliebten Ferienort für viele Urlauber werden lassen.
Eine lange Geschichte, die im Jahr 883 beginnt, erzählt in den Chroniken von den Römern, Napoleons Truppen bis in die heutige Zeit.
Die 500 Seelen-Gemeinde ist durch die herbe Eifellandschaft und die ländliche Struktur geprägt. Mehrere Vereine sind an der Gestaltung des Dorflebens beteiligt.
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Geschichtliche Entwicklung
Die "Eiflia Illustrata" von Scharnat – Herausgabe 1854 – Neuherausgabe 1966 – beschreibt Birgel wie folgt:
"Birgel liegt nordöstlich von Lissendorf an der Aachen-Mainzer Staatsstraße, die über Hillesheim und Stadtkyll nach Köln und Aachen führt. Der Nivellementspfahl Nr. 92 bei Birgel, wo die projektierte Straße die alte trifft, steht 1280 Fuß hoch über den Amsterdamer Pegel. Von Birgel ziehen sich Kalksteinfelsen mit Quader-Sandsteinblöcken bis nach Hillesheim hinab.
Auch die Gegend von Birgel war ehemals von Römern bewohnt. Als Matthias Hack im Spätjahre des Jahres 1851 an der Chaussee, nahe bei Birgel, einen Neubau zu einem Wirtshaus ausführen ließ, fand man bei der Räumung des Bauplatzes und Anlage eines Gartens die Überbleibsel römischer Gebäude, Fußböden von schönem Estrich, Wände mit noch gut erhaltenen Farben bemalt, Röhren aus Sandstein, die wahrscheinlich von einer Wasserleitung herrührten, eine Urne, Münzen und andere Gegenstände, deren römischer Ursprung unzweifelhaft war. Schon im Jahre 1832 fand man bei dem Bau der Kunststraße römisches Mauerwerk, bemalte Wände, Estrich, Ziegel usw.
Die Abtei Prüm besaß einen Hof zu Birgel, welcher 1652 verpachtet wurde. Wilhelm von Hoisteden (Hochstaden) und seine Gattin Margaretha von Gunderstorft verkauften 1457 unter andern Gütern auch die Hälfte eines Hofes zu Birgel an Gerhard von Loen, Grafen von Blankenheim. Im Jahre 1490 wurde Wilhelm von Mirbach von dem Junggrafen Johann von Manderscheid-Blankenheim mit Gütern und Rechten zu Birgeln belehnt. Im Jahre 1507 erhielt Clas von Mirbach die Belehnung, im Jahre 1528 Bertram von Mirbach. Im Jahre 1596 erhielt Diether von Friemersdorf (genannt von Pützfeld), der mit einer von Mirbach vermählt war, die Belehnung, welche einer seiner Nachkommen nach 1701 empfing. Wilhelm von Daun wurde 1559 mit Rechten in Birgel belehnt. Seine Nachkommen erhielten noch 1705 und 1708 die Belehnung. Birgel soll den Namen von einer Burg erhalten haben, welche unterhalb der Kapelle, nahe an der Kyll, wo jetzt ein Garten ist, stand. Im Distrikt Suhr, auf dem Banne von Birgel (etwa 300 Morgen im Umfange) ist die Gemeinde Lissendorf zur Weide auf den dritten Tag berechtigt.
Am 1. Thermidor XII. (20. Juli 1804) wurde der Pützfelder Hof, welcher dem Grafen von Manderscheid gehört hatte, für 1675 Frs. (446. Thlr.) versteigert. Die Manderscheidsche Mühle mit Bering wurde für 2.700 Frs. (720 Thlr.) versteigert. Die Gemeinde besitzt 458 Morgen Holzungen, 712 Morgen Schiffel- und Wildland und 1 Morgen Wiesen. Der Versuch, den die Stockbesitzer im Jahre 1827 machten, den ausschließlichen Besitz der Waldungen im Wege eines Prozesses zu erhalten, gelang ihnen nicht."
Aus Funden wissen wir, dass Birgel bereits zur Römerzeit besiedelt war.
Urkundlich wird Birgel bereits 893 in einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm als Hofgut Birgle bei Lizendorph erwähnt.
Der Ursprung von Birgel geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Römer zurück (siehe "Eiflia Illustrata).
Im 16. Jahrhundert gab es drei Gehöfte in Birgel, nämlich Thelen, Kläs und Schötz. Thelen war kurtrierisch. Kläs und Schötz gehörten zur Grafschaft Blankenheim. Alle drei Gebäude existieren heute noch, sind bewohnt und unter den damaligen ursprünglichen Namen bekannt.
Im Jahre 1849 erbaute die Gemeinde Birgel für damals 40 Schülerinnen und Schüler ein eigenes Schulhaus. Erster Lehrer war Herr Hubert Kranz aus Wittlich, der am 25.10.1849 feierlich eingeführt wurde. Im Zuge der Schulreform wurde die Schule Birgel im Jahre 1970 aufgelöst; letzter Lehrer war Rudolf Gillo aus Hillesheim.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts fand zwischen den Gemeinden Birgel und Lissendorf ein Waldtausch statt. Der Grund bestand darin, dass zu der damaligen Zeit Birgel bereits einen großen Bestand an Heideland und Lissendorf mehr Laubwald hatte. Die Heide wurde als Streu für Vieh benötigt. So erhielt Lissendorf von Birgel 53 ha und Birgel von Lissendorf 67 ha.
Für die Landwirtschaft brachte die in den Jahren 1960 - 1965 durchgeführte Flurbereinigung wesentliche Erleichterungen.
Birgel hat sich im Verlauf seiner langen Geschichte zu einem Ort entwickelt, in dem reges Vereinsleben gepflegt wird und in dem es sich einfach lohnt zu wohnen. Das wird inzwischen von vielen jungen Menschen erkannt, die sich hier niederlassen und ihr eigenes Haus bauen.
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Bürgerhaus
Bis 1970 hatte Birgel eine eigene Grundschule. Nach Umschulung der Schüler in die Grundschule Lissendorf wurden die beiden Klassenräume von der Gemeinde als Wahlraum sowie vom Gesang- und Musikverein als
Proberaum genutzt. Ein Raum wurde im Jahre 1981 als Jugendgruppenraum eingerichtet. Die zwei Lehrerwohnungen im Obergeschoss waren bis 1982 vermietet. Ab 1982 wurde das Gebäude in ein Jugend- und Dorfgemeinschaftshaus umgebaut und 2005 umbenannt in „Bürgerhaus“. Die Umbauarbeiten wurden in Eigenleistung ausgeführt.
Da bei den Arbeiten auf die Jugendgruppen und die Vereine Rücksicht genommen und nur an Samstagen gearbeitet wurde, kam es zu einer Bauzeit von fast 4 Jahren mit ca. 10.000 Stunden Eigenleistung durch die Bürger.
Folgende Einrichtungen stehen den Vereinen und der Bevölkerung zur Verfügung:
Großer Saal mit Theke und Küche
Jugendgruppenraum (Mehrzweckraum)
Musikraum
Kühlraum
Kleiner Jugendraum (Keller)
Musikraum (Keller)
Der kleine Jugendraum (ehemals Kochküche) wird der Dorfjugend in Eigenverantwortung überlassen, damit dieser zu jeder Zeit ein eigener Treffpunkt zur Verfügung steht.
Das Bürgerhaus wird heute von folgenden Vereinen und Gruppierungen genutzt:
Gemeinderat für Sitzungen und Wahlen
Monatlicher Seniorentreff
Gesangverein
Musikverein
2 Kindertanzgruppen
Eltern-Kind-Gruppe
Musikband
Bank und Tisch am Bürgerhaus
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Sportplatz / Grillhütte und Halle am Sportplatz
Im Jahre 1974 wurde die Grillhütte (25 Personen) am Sportplatz vom Eifelverein errichtet. Um dort auch Dorffeste feiern zu können, wurde im Jahre 1979 von den örtlichen Vereinen eine große Halle (150 Personen) neben der Grillhütte gebaut. Beide Einrichtungen stehen der Bevölkerung gegen Entrichten eines Mietzinses zur Verfügung. Die Vermietung erfolgt über die Ortsgemeinde.
Die Halle wird auch bei Heimspielen des Sportvereins genutzt.
Ansprechpartner für die Vermietung der Grillhütte und der Halle ist Philipp Meier. Telefon: 06597/ 4848 oder 0151/ 428 122 70

Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurden im Thekenbereich neue Ablageflächen geschaffen, sowie eine neue Theke und eine gut erhaltene Küche eingebaut.

Die Miete für die Grillhütte beträgt für Einheimische 20 €, für Auswärtige 25 €.
Die Miete der Halle beträgt für Einheimische 80 €, für Auswärtige 110 €.
Bei der Vermietung wird jeweils eine Kaution von 100 € erhoben.
Bei der Vermietung an Schulklassen wird der Preis für Auswärtige erhoben!
Erlebnisspielplatz
Der naturnahe Erlebnisspielplatz wurde nach nur einem Jahr Planung im Oktober 2006 feierlich eingeweiht. Die Idee für den neuen Spielplatz kam von der Jugendgruppe "Schlossgespenster" und ihren Betreuerinnen Petra Peters und Hildegard Crump im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Sie fanden den alten Spielplatz langweilig und trostlos. Die neun Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren schmiedeten einen Plan inklusive Kostenaufstellung und präsentierten ihn Ortsbürgermeister Günter Klinkhammer, der diese Verbesserungsvorschläge gleich mit Hilfe des Architekten Edgar Steffes besprach. Dieser brachte die Planung einmal so richtig zu Papier und wunderte sich selbst, an was die Jugendlichen doch alles gedacht hatten.
Ein Jahr nach der Planung begannen dann im März die eigentlichen Arbeiten. Die Jugendlichen arbeiteten bei Wind und Wetter, sogar in den Osterferien, und leisteten ehrenamtlich über 800 Stunden. Natürlich waren auch viele Erwachsene mit Rat und Tat zur Stelle. So kamen noch einmal fast 600 Stunden ehrenamtliche Arbeit zusammen.
Das Holz für viele Spielgeräte kam aus dem Birgeler Wald. Und so kamen allein Materialkosten in Höhe von 15.000 € zusammen. Einen Großteil der Materialkosten deckten die "Schlossgespenster" mit einem Weihnachtsbasar, mit Spenden und weiteren Sammelaktionen ab.
Im Jahre 2009 wurde mit Unterstützung des RWE und der Jugendhilfe Daun eine doppelsitzige Wippe sowie Matschanlage fertiggestellt.
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